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Lopetegui-Verpflichtung ist nur auf den ersten Blick überraschend
Die Verkündung von Julen Lopetegui als neuer Trainer von Real Madrid kam wie aus dem Nichts. Dennoch ist die Verpflichtung durchaus nachvollziehbar.
Reals Suche nach einem adäquaten Nachfolger für Zinedine Zidane wirkte zuvor verzweifelt. Andre Villas-Boas war noch der am heißesten gehandelte Kandidat.
Der spanische Verband zeigte sich wenig erfreut über das Timing, das Real im Werben um Lopetegui an den Tag legte und enthob den ehemaligen Profi daraufhin aus dem Amt des Nationaltrainers –
und das nur wenige Stunden vor dem Auftakt der Fußball-WM 2018, bei der Spanien bei Live-Sportwetten von bet365 durchaus auch als Kandidat auf den Titel gehandelt wird.
Reals Präsident ist wahrlich nicht als zimperlich bekannt, wenn es darum geht, seine Interessen durchzudrücken.
Doch in diesem Fall hat er einen echten Staatsstreich hingelegt. Doch die Verpflichtung war Perez die Aufregung wert.
Schließlich ist Lopetegui mit dem Klub vertraut, war er einst selbst Spieler der Königlichen.
Auch wenn der ehemalige Torhüter nur eine Partie für Real absolvierte und dabei ausgerechnet drei Tore gegen den Lokalrivalen Atletico kassierte.
Später war er Jugendtrainer bei den Hauptstädtern. Nun kann er sofort seinen neuen Job antreten und das, ohne Real auch nur einen Euro an Ablöse zu kosten.
Eigentlich wäre eine Entschädigungszahlung von zwei Millionen Euro für Lopetegui fällig gewesen, doch da er entlassen wurde, ehe er seinen Vertrag im Bernabeu unterschrieb, ist diese Klausel hinfällig.
Bleibt nur zu hoffen, dass seine Amtszeit rosiger wird, als die, anderer ehemaliger spanischer Trainer, die sich bei Real versuchten.
Seit der erfolgreichen Zeit unter Vicente del Bosque zwischen 1999 und 2003 haben fünf spanische Manager das Bernabeu passiert:
Jose Antonio Camacho, Mariano Garcia Remon, Juan Ramon Lopez Caro, Juande Ramos und Rafael Benitez.
Keiner blieb länger als sieben Monate. Doch Lopetegui könnte genau der richtige für den Umbruch beim Champions-League-Sieger sein. Er gilt als Macher und Erbauer.
Einer der auf jeden Fall bleiben soll, ist Cristiano Ronaldo.
Auch wenn spanische Medien gerne ein Fass aufmachen möchten, indem sie eine alte Aussage von Lopetegui zitieren, in der er sich als Bewunderer von Lionel Messi outete.
Im Falle Karim Benzemas könnte das anders aussehen.
Lopetegui hat mit der Nicht-Nominierung von Alvaro Morata vor der Fußball-WM 2018 gezeigt, dass er durchaus rigorose Entscheidungen treffen kann.
Ähnliches könnte Benzema wiederfahren. Und sein Nachfolger könnte gar Isco sein.
Der Mittelfeldspieler gilt als einer der Lieblingsspieler von Lopetegui und hatte unter ihm stets einen Stammplatz in der spanischen Nationalmannschaft.
Dieser blieb ihm im Bernabeu zumeist verwehrt. Das dürfte sich mit der Ankunft seines Mentors ändern. Lopetegui setzte Isco sowohl rechts als auch links ein.
Ronaldo könnte dafür anstelle von Benzema endgültig ins Zentrum rücken. Zudem könnte Lopetegui möglicherweise auch einen neuen Torwart ins Bernabeu lotsen, um den sich Madrid bislang vergebens bemühte.
Seine erste Aufgabe aber wird es sein, in Madrid die Spreu vom Weizen zu trennen. Und Lopetegui sollte es gelingen, den Kader zu restrukturieren, ist er doch mit der Geschichte der meisten Talente vertraut.
Die Entscheidung wer geht und wer bleibt, dürfte zweifelsfrei an der Spitze seiner To-Do-Liste stehen.
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